AUGUSTO GIACOMETTI (1877-1947)
AUGUSTO GIACOMETTI (1877-1947)

Grande Pharmacie des Halles (Paris), 1927

Details
AUGUSTO GIACOMETTI (1877-1947)
Grande Pharmacie des Halles (Paris), 1927
unten rechts monogrammiert 'A.G.', auf dem vom Künstler rückseitig montierten Karton signiert, datiert und bezeichnet 'Augusto Giacometti, Januar 1927, GRANDE PHARMACIE DES HALLES'
Pastell auf Papier
75 x 77 cm
Provenance
Galerie Beyeler, Basel
Privatbesitz, Schweiz
Literature
Augusto Giacometti, Von Florenz bis Zürich, Blätter der Erinnerung, Zürich 1948, S. 99
Hans Hartmann, Augusto Giacometti, Pionier der abstrakten Malerei, Ein Leben für die Farbe, Chur 1981, S. 158 Nr. 1354 mit Farbabbildung
Exhibited
Basel, Galerie Beyeler, Augusto Giacometti, Dezember 1959-Januar 1960, Nr. 66
Chur, Bündner Kunstmuseum, Augusto Giacometti, Pionier der abstrakten Malerei, Ein Leben für die Farbe, 20. Juni-13. September 1981, Nr. 1354

Lot Essay

Das Pastell Grande Pharmacie des Halles gehört zu den eindrücklichsten Werken, die während den regelmässigen Paris-Besuchen Augusto Giacomettis entstanden sind. In seinen Lebenserinnerungen hält er fest: 'Um von meiner täglichen Arbeit in Zürich Abstand zu gewinnen, aber namentlich und vor allem, um Paris wieder zu sehen, bin ich während einer ganzen Reihe von Jahren, gewöhnlich Mitte Dezember, nach Paris gefahren.' (Giacometti 1948, S. 99) Vor allem die Lichtreklamen und Leuchtschriften regen den Künstler, der 1927/28 internationale Erfolge zu verbuchen hat, zu neuen Farbimpressionen an. Auch in unserem Pastell ist der Widerspruch zwischen Ungegenständlichkeit und Gegenständlichkeit nur ein scheinbarer. Bei genauerem Hinsehen klärt sich die Bildsituation. Der Schriftzug 'Grande Pharmacie des Halles' identifiziert die Bildfläche als Fensterscheibe einer Apotheke. Diese spiegelt den Verkehr mit vorbeifahrenden Autos und Kutschen und reflektiert in hellen Lichtpunkten die Scheinwerfer.

The pastel Grande Pharmacie des Halles belongs to the group of works which were produced during Augusto Giacometti's regular visits to Paris. It was above all the illuminated advertisements and neon signs which inspired the artist, who was by 1927/28 enjoying international success, with new colour impressions. Also in this pastel the contrast between the tangible and the intangible is now more apparent. On closer inspection the setting of the picture becomes clear. The words 'Grande Pharmacie des Halles' identify the pictorial surface as the window of a chemist shop. The window mirrors the traffic of cars and coaches passing by and reflects the headlights in bright spots of light.

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